„Ferngesteuert“ aber klein und fein

Wie das Segeln am Wörthersee winterfest wird

Sie verabreden sich konspirativ via WhatsApp! Sie sind zwischen 13 und 80 Jahre alt. Sie treffen sich auf Stegen, die sie eigenhändig von Schneelast befreien. Ihre Treffpunkte bestimmen Wetterkameras, die leichteste Windbewegungen am Wasser auf die PCs oder Handys der Segelfreaks spielen. Gesegelt wird mit ferngesteuerten Segelbooten. Die kleineren Boote (Dragon Force, RG 65) sind 650 mm lang, haben einen Tiefgang von 380 mm und eine Segelfläche von 0,225m2.

Die etwas größeren Boote (Dragon Flite, RG 95) sind 950 mm lang, verfügen über eine Masthöhe von 1050 mm und folgende Eckdaten: Breite: 125mm; Gesamthöhe: 1470mm; Gewicht: 2,0kg; Hauptsegel 2314 cm²; Fock: 1422cm². Rudi Köller, Präsident des Kärntner Segelverbandes und passionierter Modellbootsegler erklärt: „RC (ferngesteuerte) Segelboote sind keine Verkleinerungen von großen Segelbooten, sondern sind eigene Konstruktionen, die speziell für das Regattasegeln entwickelt werden. In unserer Gruppe werden RC-Boote der Klassen RG 65 und RG 95 gesegelt. Mittlerweile gibt es nahezu in jedem Kärntner Segelverein Mitglieder, die auch ein solches RC-Segelboot besitzen. Diese Klassen sprechen auch Selbstbauer an, die Boote müssen in ihren Abmessungen einem einfachen Regelwerk entsprechen. Es handelt sich also um Konstruktionsklassen. Innerhalb der Konstruktionsklasse haben sich einige Konstruktionen etabliert, die auch als Einheitsklasse (also alles baugleiche Boote) gesegelt werden können. Wir segeln die Einheitsklasse Dragon Flite 95. Die Klasse ist weltweit verbreitet, in einigen Ländern werden in dieser Klasse auch Regatten veranstaltet und Meisterschaften durchgeführt“.

Einsteigerboote kosten zwischen 300 und 400 € Euro inklusive Segel und Fernsteuerung. In Kärnten haben sich die RG 65 und RG 95 in den letzten beiden Jahren durchgesetzt. Insgesamt gibt es derzeit rund 60 Boote, 55 Segler sind in einer WhatsApp Gruppe lose organisiert. Es wird an allen möglichen Seen gesegelt, da der Transport der Boote einfach ist. Ausgelöst wurde dieser kleine Segelboom von Patrick Olsacher, der vor etwa zwei Jahren damit startete, das Segeln um den Faktor Wintersport zu erweitern. Wer lieber Modellmotorboote baut und einsetzt ist auch gerne gesehen. Denn das Bojensetzen wird ebenso mit Modellmotorbooten erledigt wie das Bergen von aus dem Ruder gelaufenen Seglern. Weil nicht immer ist ein Surfbrett aufzutreiben, dass es erlaubt bei Minusgraden auf den See zu wackeln, um ein liegengebliebenes Modellboot zu bergen. Ein gewisser Kick muss immer dabei sein, bei den Segelfreaks. Am Samstag oder Sonntag widmet der ORF Kärnten diesen besonderen Wintersportlern einen „Flimmerer“ im Magazin „Kärnten heute“.

Boote werden professionell gewassert

„Hanse“ bringt via Modellmotorboot die Boje aus…..

Vorbereitung der „Modellathleten“…..

Die „Supernasen“ vom Wörthersee

Auf geht’s Richtung Startlinie

Los geht’s Richtung Osten

Wendeboje…….

Drohnenüberwachung bei der Wendeboje, Ordnung (oder Photo) muss sein….

Bei Flaute geht’s zum Heimathafen….

…zum Fachsimpeln……

Patrick Olsacher und KSV Präsident Rudi Köller wachen über das Treiben……..